Ein LKW, der verschiedene Güter transportiert, darunter auch ein Behälter mit Gefahrstoff, der für einen anderen Betrieb bestimmt ist, wird bei Entladetätigkeiten beschädigt, wodurch der Gefahrstoff austritt. Dies war die Übungsannahme einer bezirksübergreifenden Übung, bei der neben dem entsprechenden Gefahrstoffzug auch zwei Feuerwehrdrohnen eingebunden waren.
Zu Beginn der Übung fuhr die BTF SKF Österreich AG mit ihrem Tanklöschfahrzeug zur "Einsatzstelle" im Werksgelände. Dort angekommen stellte der Kommandant der BTF einen beschädigten Gefahrstoffbehälter fest, aus dem laut Übungsannahme Salpetersäure austrat. Da dieses Szenario die Möglichkeiten der BTF überstieg, wurden umgehend zusätzliche Feuerwehren mit dem erforderlichen Equipment und der nötigen Mannschaftsstärke angefordert. Gleichzeitig wurden zwei Kameraden mit Schutzanzügen der Schutzstufe 2 ausgerüstet und beauftragt, die Kanalschächte mit Abdichtkissen abzudichten, zusätzliche Informationen zur Lage zu sammeln und den Gefahrstoff mit Wasser zu verdünnen, um die Gefährlichkeit zu mindern.
Während dieser Erstmaßnahmen trafen die ersten Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Steyr ein und begannen mit dem Aufbau der Dekontaminierungszone, dem Ausrüsten des ersten Trupps mit Schutzanzügen der Schutzstufe 3 und der Einrichtung des Live-Lagebildes mithilfe der Drohne Steyr. Diese Möglichkeit eines Live-Bildes erwies sich als äußerst vorteilhaft, da es der Einsatzleitung ermöglichte, die Lage besser zu bewerten und die Firmenleitung, die durch die zuständige Environmental Health & Safety Managerin vertreten war, sehr detailliert zu informieren. Zusätzlich konnten sich die Atemschutztrupps ein genaues Bild über die bevorstehenden Aufgaben machen.
Von den nachfolgenden Feuerwehren wurde unter anderem die Feuerwehr Losenstein mit ihrem Atemschutzfahrzeug beauftragt, einen Trupp für die Dekontaminierung der eingesetzten Kräfte nach Verlassen des Gefährdungsbereichs auszurüsten. Die Drohne Kirchdorf wechselte sich unter der Leitung der Drohne Steyr mit der Bereitstellung eines durchgehenden Lagebildes ab. Ein Hauptaugenmerk lag dabei auf der Koordinierung des zeitgleichen Betriebs von zwei Drohnen (DJI M30T) mit einem Gewicht von 4 kg in einem sehr begrenzten Luftraum. Die Freiwillige Feuerwehr Pettenbach nahm an dieser Übung mit dem GSF (Gefährliche Stoffe Fahrzeug) teil und wurde dabei von den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Wolfern, Rohr und Kleinreifling unterstützt. Der Kommandant des GSF der FF- Pettenbach übernahmen die fachliche Beratung der Einsatzleitung.
Zum Höhepunkt der Übung arbeiteten bis zu drei Atemschutztrupps gleichzeitig am Abdichten der verschiedenen Leckagen. Der Grund für den gleichzeitigen Einsatz so vieler Trupps war, einer möglichst großen Anzahl von Kameradinnen und Kameraden das äußerst herausfordernde Arbeiten in den Schutzanzügen der Schutzstufe 3 innerhalb der für die Übung angesetzten drei Stunden zu ermöglichen und Erfahrungen zu sammeln.
Abschließend möchten sich die Betriebsfeuerwehr SKF Österreich AG und die Freiwillige Feuerwehr Steyr bei den beteiligten Feuerwehren Pettenbach, Kleinreifling, Losenstein, Rohr im Kremstal Wolfern und Drohne Kirchdorf sowie deren Kameradinnen und Kameraden für die Mitwirkung bei dieser Übung bedanken. Besonderer Dank gebührt zudem der Geschäftsleitung der Firma SKF Österreich AG für die Bereitstellung der Örtlichkeit innerhalb des Werksgeländes sowie für die seit Jahren gelebte Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Steyr.