Am 15.09. erreichte der Pegel der Enns um ca. 05:30 Uhr morgens seinen Höchststand von 643 cm bei der Messstelle Ortskai. Der Pegel der Steyr erreichte seinen Höchstwert um ca. 04:45 Uhr mit 266 cm bei der Messstelle Pergern.
Der Höchststand der Enns führte dazu, dass Teile des Enns- und Ortskais sowie die Uferbereiche auf der gegenüberliegenden Seite überflutet wurden. Das Hochwasser der Steyr verursachte Überflutungen in großen Teilen der Unterhimmler Au, die als vorgelagertes Auffangbecken dient.
Kleinräumige Überflutungen können auch im Wehrgraben auftreten. An neuralgischen Punkten wurden deshalb bereits am Samstag durch die Freiwillige Feuerwehr Steyr und Mitarbeiter des Magistrats Steyr mobile Hochwasserschutzmaßnahmen errichtet.
Derzeit sind die Pegel der Enns und Steyr sowie deren Zuflüsse rückläufig, was zu einer Entspannung der aktuellen Lage führt.
Wir möchten ebenfalls erläutern, warum bestimmte Warnsignale verwendet wurden. In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde über die im Stadtgebiet verteilten Sirenen eine Zivilschutzwarnung ausgegeben, da der Pegel der Enns eine kritische Schwelle überschritten hatte und mit weiteren Niederschlägen eine Pegelzunahme zu erwarten war. Dies sollte den direkten Anwohnern die Möglichkeit geben, sich auf ein mögliches Hochwasser vorzubereiten.
Bei einem Pegelstand von 520 cm, bei der Messstelle Ortskai, wurde in der Vergangenheit erneut eine Zivilschutzwarnung ausgelöst, damit die letzten verbliebenen Fahrzeuge am Ennskai entfernt werden und die Anwohner entlang der Enns ihre technischen Schutzmaßnahmen installieren konnten. Bei einer Kontrollfahrt des diensthabenden Offiziers der Freiwilligen Feuerwehr Steyr wurde festgestellt, dass alle diese Maßnahmen von den Bürgern bereits getroffen wurden. Deshalb wurde von der Behörde in Absprache mit der Freiwilligen Feuerwehr Steyr beschlossen, diese Warnung erst bei Überschreiten der Hochwasserschwelle von 550 cm auszulösen, da es nun zu ersten größeren Überflutungen kommt.
Für die Bereiche entlang der Steyr sind die Messstelle Pergern sowie der “Füllstand” der Überschwemmungsgebiete in der Unterhimmler Au die Entscheidungsgrundlage, ob für diese Bereiche eine Zivilschutzwarnung oder ein Zivilschutzalarm ausgelöst wird. Ein Zivilschutzalarm ist eine ernstzunehmendes Signal für die Bevölkerung, bei der mit einer direkten Gefahr für Leib und Leben zu rechnen ist, wie dies beispielsweise beim Hochwasser 2002 für die Bevölkerung im Stadtteil Wehrgraben der Fall war. Hierzu wird immer die aktuelle Lage sowie die Prognosen für die Bewertung herangezogen.
Die Signale für den Zivilschutz erlauben es, unter der Beurteilung der aktuellen Lage, eine Zivilschutzwarnung wiederholt zu verwenden.
Wir hoffen, dass wir hier etwas aufklären konnten. Weiters danken wir für Ihr diszipliniertes Verhalten und Ihre Mithilfe!